Buchhaltung lernen:
Technik der doppelten Buchführung

Cyberlab GmbH

Lektion 3: Technik der doppelten Buchführung


Lernziele

  • Das System der Doppelten Buchführung
  • Buchen von Geschäftsvorfällen auf aktiven und passiven Bestandskonten
  • Aufwand und Ertrag buchen + Erfolgskonten über GuV + GuV über Eigenkapital abschließen
  • Erfolgsneutrale über Eigenkapital (Einlagen oder Entnahmen) buchen

Top Lektion 3: Technik der doppelten Buchführung


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Das System der Doppelten Buchführung

Das System der doppelten Buchführung, auch als doppelte Buchhaltung bekannt, ist ein grundlegendes Prinzip der Finanzbuchhaltung, das in vielen Unternehmen weltweit angewendet wird. Es basiert auf dem Konzept, dass jede Geschäftstransaktion zwei gleichwertige und gegenläufige Effekte hat und daher in zwei getrennten Konten erfasst werden muss. Dieses System ermöglicht eine genaue und ausgewogene Darstellung der finanziellen Lage eines Unternehmens. Hier sind die Schlüsselaspekte der doppelten Buchführung:

  1. Grundprinzipien:

    • Dualität: Jede Transaktion wird in mindestens zwei Konten gebucht.
    • Ausgleich: Die Summe der Sollbuchungen (Debit) muss immer der Summe der Habenbuchungen (Credit) entsprechen.
  2. Konten:

    • Jedes Konto hat eine Soll- (Debit) und eine Haben- (Credit) Seite.
    • Es gibt verschiedene Arten von Konten, darunter Vermögenskonten (Aktiva), Verbindlichkeitskonten (Passiva), Ertragskonten und Aufwandskonten.
  3. Buchungsvorgang:

    • Bei einer Transaktion wird der betreffende Betrag auf der Sollseite eines Kontos und auf der Habenseite eines anderen Kontos verbucht.
    • Zum Beispiel, wenn ein Unternehmen Waren auf Kredit kauft, wird das Warenkonto (ein Aktivkonto) im Soll und das Verbindlichkeitenkonto (ein Passivkonto) im Haben gebucht.
  4. Bilanzgleichung:

    • Die Bilanzgleichung lautet: Aktiva = Passiva + Eigenkapital.
    • Diese Gleichung muss immer ausgeglichen sein, was durch die doppelte Buchführung sichergestellt wird.
  5. Vorteile:

    • Genauigkeit: Durch die Erfassung jeder Transaktion in zwei Konten wird die Wahrscheinlichkeit von Fehlern reduziert.
    • Vollständigkeit: Die doppelte Buchführung bietet eine umfassende Sicht auf die finanzielle Lage des Unternehmens.
    • Konsistenz: Sie ermöglicht eine standardisierte Buchführung und erleichtert die Finanzanalyse und -berichterstattung.
  6. Beispiel:

    • Angenommen, ein Unternehmen kauft Waren im Wert von 1.000 Euro auf Kredit. In der Buchhaltung würde dies durch eine Sollbuchung von 1.000 Euro im Warenkonto und eine Habenbuchung von 1.000 Euro im Verbindlichkeitenkonto dargestellt.

Die doppelte Buchführung ist ein wesentliches Werkzeug für die Finanzverwaltung und -analyse in Unternehmen. Sie ermöglicht es, ein genaues und transparentes Bild der finanziellen Transaktionen und der finanziellen Lage eines Unternehmens zu erhalten.


Buchen auf Bestandskonten

  • Aktiva (Vermögen) = aktivisches Bestandskonto
  • Passiva (Kapital= Schulden + EK) = passivisches Bestandskonto
Aktivkonto

SOLLHaben
Anfangsbestand (AB)
Zugänge
Abgänge
Schlussbestand (SB)
Passivkonto

SOLLHaben
Abgänge
Schlussbestand (SB)
Anfangsbestand (AB)
Zugänge

Merke: „Soll“ ist immer links, „Haben“ ist immer rechts

  • Buchungssatz (BS): Erfassung von Geschäftsvorfällen auf Soll + Habenseite

    Grundregel: Soll(konto) "an" Haben(konto)

  • Wichtig: Soll + Haben haben keine sprachliche Bedeutung, sondern bezeichnen die linke bzw. rechte Seite eines Kontos!
    Zu- bzw. Abnahme abhängig vom Kontentyp
    -> z.B. Sollseite: Aktivkonto nimmt zu aber Passivkonto nimmt ab!
  • Doppelte Buchführung: Jeder Geschäftsvorfall wird auf mindestens 2 Konten (doppelt!) gebucht
    • Einfache Buchungssätze: 2 Konten
    • Zusammengesetzte Buchungssätze: mehr als 2 Konten
    • Es gilt immer ∑ Sollbuchungen = ∑ Habenbuchungen!

Top Lektion 3: Technik der doppelten Buchführung


Buchen auf Erfolgskonten

  • Buchungen auf Erfolgskonten verändern Reinvermögen und den Gewinn der Periode
  • Erfolgswirksame Geschäftsvorfälle:
    • Ertrag: Eergebniserhöhung
    • Aufwand: Ergebnisverminderung
  • Buchung auf Erfolgskonten
  • Erfolg (Gewinn bzw. Verlust) = Erträge ./. Aufwendungen
  • Aufwendungen werden im Soll gebucht, z.B. Materialkosten, Personalkosten, Abschreibungen, etc.
  • Erträge werden im Haben gebucht, z.B. Umsatzerlöse, Zinserlöse, etc.
Aufwandskonto

SOLLHaben
Aufwendungen

Aufwandsminderungen (z.B. Erstattungen)
Saldo
Ertragskonto

SOLLHaben
Ertragsminderungen (z.B. Skonti)
Saldo
Erträge

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Eigenkapital- und Privatkonten

  • Eigenkapital wird erfolgswirksam durch Aufwand und Ertrag verändert
  • Eigenkapital kann auch erfolgsneutral durch Geschäftvorfälle ohne Bezug zur Geschäftstätigkeit verändert werden, wie z.B.
    • Erhöhung des EK durch Einlagen/ Kapitalerhöhungen des Gesellschafters aus seinem Privatvermögen
    • Reduzierung des EK durch Entnahmen/ Ausschütungen in das Privatvermögen
  • Entnahmen + Einlagen werden auf sog. Privatkonten (Unterkonten des EK) erfasst, wobei
  • Entnahmen werden im Soll gebucht (Passivkonto im Soll = Abnahme des EK)
  • Einlagen werden im Haben gebucht (Passivkonto im Haben = Zunahme des EK)
  • Das Privatkonto wird am Endes des Geschäftsjahres über das EK (Hauptkonto) abgeschlossen.
  • Entnahmen > Einlagen Reduzierung des Eigenkapitals (EK an Privatkonto)
  • Einlagen > Entnahmen Zunahme des Eigenkapitals (Privatkonto an EK)
Privatkonto

SOLLHABEN
Entnahmen
Saldo
Einlagen

Top Lektion 3: Technik der doppelten Buchführung


Zusammenfassung

🔹 In der doppelten Buchführung wird jeder Geschäftsfall zweifach erfasst – nach dem Schema:
Soll an Haben

🔹 So funktioniert’s:

Kontotyp Zugang Abgang
Aktivkonto Soll Haben
Passivkonto Haben Soll
Aufwandskonto Soll
Ertragskonto
Haben
Privatkonto Soll = Entnahme Haben = Einlage

🔹 Erfolgskonten fließen in die GuV, die dann das Eigenkapital verändert
🔹 Einlagen und Entnahmen werden nicht über die GuV , sondern direkt über das Privatkonto gebucht

  • Doppelte Buchführung: Buchungssatz = Soll an Haben (∑ Sollbuchungen = ∑ Habenbuchungen)
  • Buchung: Aktivkonten: Zugänge im Soll (Abgänge im Haben) + Passivkonten: Zugänge im Haben (Abgänge im Soll)
  • Aufwandskonten werden im Soll + Erfolgskonten im Haben gebucht
  • Erfolgskosten werden über die GuV abgeschlossen und die GuV über das Eigenkapital
  • Erfolgsneutrale Veränderungen des Eigenkapitals (Einlagen oder Entnahmen) werden auf dem Privatkonto erfasst und werden über das EK abgeschlossen

Top Lektion 3: Technik der doppelten Buchführung





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